Eigentlich sollte es immer doch auf die Kreativität ankommen und auf die Gabe, dass Gezeichnete auch in Fertiges und Tragbares umzusetzen. Welcher Berufsweg als Karriere wäre dann wichtiger. Schneiderlehre oder nur Learning by Doing - besonders, wenn man als Kind schon angefangen hat, Modeschule oder Uni? Eure Meinungen wären mir wichtig. Danke !
ich bin der meinung dass es da weder ein richtig noch ein falsch gibt.
1. jeder fühlt sich wo anders wohl. das merkt man vielleicht auch hier in den beiträgen zu den einzelnen schulen. ich finde es super wichtig dass es dir an der uni/schule an der du bist gefällt. bei mir wars einfach so dass ich als ich in meine uni das erste mal zu einen info gespräch kam einfach ein super gutes gefühl hatte. bei anderen war das nicht so. ich persönlich würde aber ein studium einer ausbildung vorziehen aber das kann man auch nicht so pauschal empfehlen. es gibt leute die brauchen vielleicht auch das schulische und müssen mehr gelenkt werden als andere
2. nach dem studium gehts vorwiegend nur um dein portfolio. wenn du dich irgendwo bewirbst ist das ausschlaggebende was du kannst. hast du gute arbeiten in deinem portfolio die zu dem label passen. finden die deine mappe toll ist es denen egal von welcher uni du kommst
3. was eine ausbildung zur schneiderin vorher angeht bin ich der meinung dass es schade ist, dass das keine grundvorraussetzung mehr ist. ich selbst habe eine gemacht und profitiere davon unglaublich. guck ich mir an wies so in meinem kurs aussieht, ist es so dass von 17 studenten nur zwei eine ausbildung zur schneiderin/näherin gemacht haben. wie du siehst sind wir also echt die ausnahme. ich bin aber unglaublich froh das gemacht zu haben. du lernst das handwerk und wirst reifer. du weißt was es heißt mal wirklich 10 stunden zu arbeiten und kommst nicht verwöhnt ausm abi wo du grade nen 5 stunden tag gewohnt warst. so wird das studium auch nicht sein. das ist für manche ne harte umstellung. außerdem gibt es halt unis die wirklich viel fertigungsunterricht haben (da ist eine ausbildung vorher nicht unbedingt sinnvoll), und andere unis die sehr wenig fertigung haben weil der schwerpunkt dann halt auf anderen fächern liegt. die esmod hatte/ hat (weiß nicht obs jetzt nach der umstellung zum studiengang sich geändert hat) meines wissens zum beispiel sehr viel fertigungsunterricht und die setzen auch extrem viel um. wir an der amd haben nur 4 stunden die woche was echt wenig ist aber wir haben dann halt mehr Modesdesing, Mensdesign, Künstlerisches Projekt oder verschiedene Computerfächer.
also ich finds echt schwer da jetzt ne empfehlung abzugeben weil das denk ich wirklich immer auf eine person passen muss. ich muss sagen, dass ich sehr froh bin den weg Gestaltungs Fachabitur, dann schneiderlehre und dann studium gegangen zu sein bzw. noch gehe ich ihn ja schau doch einfach mal wies läuft bewerb dich überall. vielleicht findest du garkeinen ausbildungsplatz (ich persönlich würde eine betriebliche ausbildung einer schulischen vorziehen du nähst zwar in der regel etwas weniger, lernst dafür alle abteilungen drumherum kennen und somit die textil industrie zu verstehen und kannst evtl noch bissl vergütung abstauben die du danach ins studium stecken kannst. so hab ichs auch gemacht) und fängst gleich mit dem studium an, oder du wirst an der modeschule noch nicht angenommen und versuchst es im nächsten jahr nochmal und machst derweil praktika.
also wie gesagt hundert verschiedene wege. geh einfach den bei dem du dich am wohlsten fühlst dann wir das schon der richtige sein
Das war eine sehr lange fundierte Antwort Lulu Die Problematik mit der heutigen Lehre zum Schneider ist, dass die Lehre einfach viel zu wenig bezahlt wird. Sprich, man kann es sich kaum leisten Schneider zu werden. Da ist eine Uni mit zusätzlichen Jobs evt. "günstiger".
ja hier ging es aber garnicht darum schneider werden zu wollen weil man schneider werden will sondern als grundlage fürs studium.
ich hab in der ausbildung zum beispiel echt gut verdient. wir ham im 1. lehrjahr schon über 500 € monatlich netto bekommen... kommt halt drauf an wo du lernst
hm naja ,. es kann ja leider nicht jeder am staatlichen theater o.ä. lernen. 500 euro ist nun wirklich die ausnahme... leider.
und stimmt schon dass es schwierig ist mit einem lehrlingsgehalt um die runden zu kommen. aber dafür könnte man auch BAB beantragen. das hatten viele in meiner berufsschulklasse.
generell ist die ausbildung schon eine sehr gute sache, ob man als schneider arbeiten will ,sei dahingestellt, aber das wissen, die erfahrungen, davon profitiere ich auch immernoch. obwohl ich auch denke dass einen genau das fachwissen auch einschrenken kann. ich musste mich sehr darum bemuehen aus den gesetzten schranken wegzudenken und weg von der klassischen DOB.
500 Euro in der Lehre, das ist schon nicht schlecht. Aber überlegt doch mal, dass ihr als Student - abgesehen beim Anspruch auf Bafög - überhaupt nichts bekommt. Und nebenbei zu arbeiten, ist auch nicht zu einfach. Immerhin ist ein Studium ja zumeist schon ein Vollzeitjob.
also bei mir klappt es mit dem arbeiten nebenbei schon sehr gut. ich hatte zeitweise 3 jobs gleichzeitig... klar das war echt heftig aber inzwischen hab ich nen tollen job als barkeeperin wo ich verdammt gut verdiene und was ich nur an 3 samstagen im monat mache... man muss sich halt nen kompatiblen job suchen dann klappt das. keine hat gesagt dass ein modedesignstudium wenn man es selbst finanzieren muss leicht wäre
Eine gute Freundin von mit ist mittlerweile seit knapp 25 Jahren selbstständige Schneiderin und Modedesignerin. Sie hat sich einen eigenen Stil erarbeitet und kann einigermaßen gut von ihrer Arbeit leben. Zwar hat sie nebenbei einen 50% Job als Schneiderin in einem Krankenhaus, aber sie hat noch genug Zeit für ihre Arbeiten. Und für diese findet sie im Internet oder auf regionalen Veranstaltungen auch regelmäßig Käufer. Allerdings war das bei ihr nicht immer so, es gab auch Zeiten da hatte sie einfach sehr sehr wenig Einkommen. Aber wenn es dir auf die Kreativität ankommt, solltest du damit eigentlich klarkommen...