Hallo zusammen,

Mein Name ist Hendrik, ich gründe gerade zusammen mit ein paar Kommilitonen ein Fair Trade Startup.

Darum geht es: Wir haben einige Zeit in Kenia gelebt und festgestellt, dass die Schneider dort ein extrem niedriges Einkommen haben (ca. 60 EUR / Monat), was auch dort viel zu wenig ist um davon ein annähernd vernünftiges Leben zu führen. Gründe für die schlechte Einkommenssituation: a) Viele Hilfsorganisationen bilden Schneider aus, dadurch gibt es ein Überangebot b) Die Nachfrage ist weggebrochen, da Second Hand Produkte aus Europa den Markt überschwemmt haben und günstig verfügbar sind. Es gibt also sowohl ein "Überangebot" an Schneidern, als auch eine zu geringe Nachfrage für die von den Schneidern angebotenen Dienstleistungen.

Ein Export nach Europa wäre für die Schneider naheliegend und möglich, scheitert aber an verschiedenen Ursachen, z.B. Exportformalitäten, mangelnden Vertriebsmöglichkeiten, keine Kenntnisse über die geforderten Designs, etc.

Wir möchten jetzt eine Internetseite aufbauen, auf der Kunden Taschen von kenianischen Schneidern kaufen können. Dabei soll der Kunde beim Bestellprozess den Täschner, der seine Tasche fertigt über ein Video kennenlernen und außerdem sehen, welcher Bestandteil des Preises für was verwendet wird. Er sieht also, was der Schneider verdient - wir zahlen 4 EUR / Stunde statt derzeit üblich 30 Cent / Stunde, die Arbeiter sind krankenversichert und erhalten eine Altersvorsorge. Außerdem gibt’s Info darüber, was z.B. die Rohmaterialien oder die Verwaltung von dem Ganzen kosten und was wir daran verdienen (ca. 15% Marge). Dadurch, dass die Taschen direkt und ohne Zwischenhandel an den Kunden gebracht werden, ist die Tasche am Ende nicht teurer als "normale", nicht fair gehandelte Taschen aus dem Ladengeschäft.

Was ihr damit zu tun habt: Bei aller Fairness hinter dem Ganzen müssen die Taschen allen voran super gut aussehen. Niemand möchte eine hässliche Tasche, da kann sie noch so gutes bewirkt haben. Wie schon gesagt scheitert ein Export derzeit vor allem daran, dass die Schneider nicht wissen, was für Designs in Europa gewünscht sind. Wir selbst haben NULL Ahnung von Modedesign. Daher haben wir uns folgendes überlegt:

Wir machen offene Designwettbewerbe und geben z.B. vor "Wir wollen einen Messenger-Bag aus Material xyz"(Materialproben haben wir...) dann kann jeder, der Lust hat, Designs einreichen. Die Gewinner des Ganzen werden dann über ein offenes Voting ermittelt und fliegen zusammen mit uns nach Kenia, um dort das Design zusammen mit den Schneidern umzusetzen. Die Kosten der Reise und Unterkunft usw. gehen auf uns. Der Taschendesigner wird - wenn er möchte - auf der Tasche verewigt (z.B. kleines Schildchen o.Ä.) und es wird ein Video auch von ihm gezeigt. Mit dem Design würde er einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass das Ganze Projekt was wird und sich etwas an der schlechten Einkommenssituation der Schneider in Kenia ändert.

Jetzt die große Frage: Würdet ihr hier mitmachen? Falls ja, unter welchen Bedingungen (würdet ihr zusätzlich auch einen Geldpreis haben wollen)? Schätzt ihr, dass viele andere eurer Kommilitonen mitmachen würden? Für uns ist super wichtig, dass möglichst viele Designer mitmachen, damit eben die Taschen wirklich gut werden. Daher wäre es lieb, wenn ihr mir hierzu kurz eure Meinung geben könntet, damit wir das ganze bewerten können. Bislang ist es nur ein grober Gedanke, anhand von euren Meinungen können wir hoffentlich schon besser bewerten, ob und wie das möglich ist.

Danke

Hendrik

1253 Aufrufe und keine Antwort? Würd mich über Feedback (gern auch als PM) freuen - selbst wenn ihr es zerreisst und total bescheuert findet hilft uns das sehr weiter

Hallo,
Ich finde die Idee gut.
Ich bin zwar keine Designerin, aber ich betreibe unter http://www.faireni.com einen Onlineshop für fair trade Produkte und könnte dir vielleicht beim Vertrieb helfen. Wenn es was zum zeigen gibt kannst Du mich gerne kontaktieren. Du wirst bestimmt viele Hürden überwinden müssen, aber die Sache ist es wert. Viel Erfolg!