unsere Tochter Hannah (macht dieses Jahr die Mittlere Reife) ist gerade dabei, sich intensiv mit dem Beruf des Modedesigners auseinander zu setzen und hat sich schon von 2-3 Schulen die Info-Unterlagen kommen lassen. Eine Schule, über die ich sonst leider nichts weiter in Erfahrung bringen konnte ist die Bernd-Blindow-Schule in Friedrichshafen. Dort kann man mehrere verschiedene Berufe erlernen oder auch studieren und für mich wäre es jetzt wichtig zu wissen, ob man nach dem Anschluss dort dann auch realistische Chancen auf einen Platz in der Arbeitswelt hat, oder ob die Schule vielleicht deshalb nirgendwo auftaucht, weil sie eben auch nicht zu den "guten" zählt. Ich hoffe, ich habe nicht zu unverständlich geschrieben und danke Euch sehr für die Antworten!
ich hab den Namen der Schule noch nie gehört und weiß deswegen auch nichts über die Schule. Habe sie grade gegoogelt und von Lehrinhalten klingt es erstmal ähnlich wie an einer normalen Uni. Da man dort aber zum Beispiel auch eine Gesellenprüfung im Maßschneiderhandwerk macht, denke ich, dass die Ausbildung sehr auf den Fertigungsbereich ausgelegt ist und, dass der Bereich Design eher nur am Rande mit reinspielt. Das muss nich heißen, dass die Ausbildung schlecht ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie für jemanden der als Ziel hat im Design zu arbeiten nicht unbedingt das beste ist. Ich kenne auch keinerlei Absolventen von dieser Schule. Von den ganzen etwas bekannteren Jungdesignern kommt meines Wissens nach niemand von dort. Es ist natürlich schwierig ohne Abitur an einer bekannteren Schule aufgenommen zu werden, weil dies im Regelfall natürlich Hochschulen sind. Trotzdem kann man auch unter Vorweis einer besonderen künstlerischen Begabung auch an einen Studienplatz kommen ohne Abitur. Das ist aber so viel ich weiß ziemlich schwierig. außerdem hat man die Möglichkeit nach einer Berufsausbildung (zb. Modeschneider) und anschließender Berufserfahrung sich für einen Studienplatz zu qualifizieren.
Ich selbst habe auch erst meine Mittlere Reife gemacht, anschließend mein Fachabitur im Fachbereich Gestaltung gemacht. Danach habe ich eine Lehre zur Modeschneiderin absolviert und dann mein Studium angefangen. jetzt stehe ich kurz vor meinem Bachelor und muss sagen, dass ich keinen dieser Etappenschritte bereue. Jeder Schritt hat mir gezeigt, dass es wirklich das ist was ich machen möchte und so habe ich stetig auf mein Ziel hingearbeitet. Außerdem kann ich im Nachhinein sagen, dass das Studium mit einer Ausbildung vorher deutlich leichter fällt.
ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiter helfen. Liebe Grüße, Vera
Danke für Deine ausführliche Info! Wir werden da heute mal zum Tag der offenen Tür hinfahren und uns einfach ein Bild machen. Was mich auf den ersten Blick anspricht ist, dass man dort parallel das Fachabitur und den Maßschneidergesellen machen kann. Die Alternative wäre, nach der Schule direkt auf die FOS zu gehen und danach zu Studieren (wo, wie Du es wohl auch gemacht hattest). Ich werde berichten, was für einen Eindruck wir von der Schule dort hatten. Die Modefachschule Sigmaringen und die Modeschule Kehrer in Stuttgart werden wir uns dann demnächst auch noch anschauen.
das macht sicher Sinn. Ich denke eh, dass der persönliche Eindruck den man von der Schule hat das wichtigste ist. Ich habe mich auch für die Uni entschieden, an der ich mich am wohlsten gefühlt habe. Man verbringt so unendlich viel Zeit dort da sollte man sich wohl fühlen.
So, ich wollte ja noch kurz Feedback von unserem Besuch in Friedrichshafen geben. Die Schule ist an einen Kampus angegliedert. Dort werden auch Logopäden, Ergotherapeuten usw ausgebildet und in der Hochschule einige Studiengänge angeboten.
Wir konnten die zwei Unterrichtsräume der Modedesignschule besichtigen, in denen die Leiterin der Schule und noch eine Lehrerin gerne alle Fragen beantworteten. Sie waren sehr nett und angenehm. Leider waren keine Schülerinnen anwesend. Das hat mir irgendwie gefehlt. Auf die Frage, wie es mit den Bewerbungszahlen denn so aussieht antworteten beide irgendwie ausweichend... "Wir nehmen pro Jahr so ca. 10-max.16 Bewerber auf... und das geht ja gerade erst los." Auf den verschiedenen "Puppen" waren aus einem grauen Stoff verschiedene Ärmel- und Ausschnittmöglichkeiten dargestellt. Das war die Aufgabe der Schülerinnen. Bilder von den Abschlusspräsentationen waren ausgestellt. In der Regel präsentieren die Schülerinnen sich selbst in ihrem Outfit oder suchen sich eine Freundin als Model. Für den Unterricht am Computer werden die Räumlichkeiten der Mediendesignschule genutzt. Ich habe gefragt, ob es für die Schüler auch die Möglichkeit gibt, in der Freizeit an ihren Fertigungen weiter zu arbeiten. Das ist wohl nicht üblich, wäre aber kein Problem. In der Regel würde es den Schülern dann nach so einem langen Schultag auch reichen. Ich weiß auch nicht, irgendwie war alles nett, klein und schnuckelig (wenn auch alt, aber das stört mich nicht), aber ich glaube jetzt nicht, dass sich die Schule so wirklich bekannt macht oder schon einen guten Ruf besitzt. Und das scheint ja für die Arbeitsplatzchancen nicht unerheblich zu sein. Wenn es mir nur um das Zwischenmenschliche ginge, dann wäre es dort sicher eine gute Alternative. Es gibt auch ein Wohnheim, sogar ein Mädchenwohnheim mit ca. 18? Plätzen. Das wäre natürlich für unsere Tochter auch nicht schlecht, weil sie ja noch nicht so alt ist und so eine Wohnheimatmosphäre oft auch echt toll ist.
Naja, jetzt haben wir uns für den Info-Tag in Sigmaringen angemeldet und unsere Tochter wird dort auch an dem "Arbeiten an der Büste" und dem Aufnahmegespräch teilnehmen. Für mich sieht es dort schon nach mehr Professionalität und Erfahrung aus. Außerdem ist die Schule gemeinnützig anerkannt. Dann werden wir sicher von dort auch wieder mit einem guten/schlechten Gefühl abfahren und dann sehen wir weiter.
Wenn also jemand noch Infos/Erfahrungen mit der Modefachschule Sigmaringen hat, dann wäre ich sehr dankbar!